Rotkreuz-Delegation aus Litauen zu Gast beim DRK

Seit über 10 Jahren besteht sie bereits, die Partnerschaft der DRK Kreisverbände Gifhorn und Wolfsburg mit dem Litauischen Roten Kreuz (LRC). Was zunächst im Stadtverband Vilnius begann, kommt seit diesem Jahr allen Rotkreuzlern Litauens zu Gute. 

 

Hilfe nach dem Maß der Not

Eine der Grundsätze der weltweiten Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung könnte es nicht besser ausdrücken. Nachdem die Rotkreuzler aus Gifhorn und Wolfsburg lange Jahre zunächst den Stadtverband Vilnius im Aufbau unterstützten und dabei auch viele Tonnen Hilfsgüter dorthin brachten, soll seit diesem Jahr verstärkt der Wissenstransfer und der Aufbau ehrenamtlicher Einsatzstrukturen nach deutschem Vorbild im Fokus stehen. Um aber nicht nur punktuell zu helfen, wurde die neue Kooperation unter Beteiligung des DRK Bundesverbandes mit dem Generalsekretariat des LRC geschlossen. "Aus unserer Sicht eine deutliche Verbesserung, weiß doch das Generalsekretariat vor Ort am besten, wo Hilfe und Unterstützung gerade am Notwendigsten ist", so Stephan Klauert, Vorstand des DRK in Gifhorn.

 

Praktiker vor Ort

Nun besuchte eine 6-köpfige Delegation aus Vilnius und Visaginas die beiden Rotkreuzverbände, um sich einen ersten Eindruck von dem Leistungsspektrum der deutschen Kollegen zu machen. Erstmals waren nun die Praktiker und nicht nur Funktionäre vor Ort, freut sich der DRK Vorstand. Die litauischen Kollegen sind derzeit dabei, an ihren Standorten ehrenamtliche Schnell-Einsatz-Gruppen für Großschadensfälle zu etablieren - ein Novum in dem osteuropäischen Land.

Nach einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Besichtigung diverser Einrichtungen in Wolfsburg und der Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Training besuchte die Delegation am Montag die Gifhorner Rettungswache des DRK sowie die ehrenamtliche Sanitätsbereitschaft im Weilandmoor. Neben der modernen Rettungswache beeindruckten die Helfer aus Litauen insbesondere die mit viel Medizintechnik ausgestatteten Rettungsfahrzeuge. Vom Krankenwagen über die Mehrzweckfahrzeuge bis hin zu den Rettungswagen wurden die Einrichtung der Fahrzeuge und die Ausstattung intensiv begutachtet. Fasziniert zeigten sich die Kollegen auch angesichts der Einsatzzahlen. 19.732 Einsätze führte der Rettungsdienst des DRK im Jahr 2014 im Landkreis durch.

In der Bereitschaftsunterkunft im Gifhorner Weilandmoor bestaunten die Besucher anschließend die Fahrzeuge von Bereitschaft und Wasserwacht, ebenso wie das Einsatzleitfahrzeug und den erstmals am Tag der offenen Tür zum Einsatz gekommenen Tauchcontainer. Stolz präsentieren Stephan Klauert und Horst Kraemer, Leiter der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) des DRK, den Fuhrpark und berichteten den Kollegen von den erst kürzlich stattgefundenen Einsätzen, wie dem Brand in Knesebeck und der Evakuierung des aufgrund des Sturmes liegengebliebenen ICEs. Die für das Wochenende geplante Hospitation im Sanitätsdienst beim Wolfsburger Triathlon und dem IG Metall-Fest fielen leider buchstäblich ins Wasser, dennoch zeigten sich die Teilnehmer beeindruckt von der Leistungsfähigkeit des DRK.

Aus Sicht der Gifhorner und Wolfsburger Rotkreuzler lässt sich schon heute festhalten: der Besuch war ein Erfolg und soll keine einmalige Sache bleiben.

 

Auf dem Bild:
Besuch auf der Rettungswache in Gifhorn. Die litauischen Rotkreuzler (in den roten T-Shirts) mit DRK Vorstand Stephan Klauert, dem Wolfsburger Kreisverbandsarzt Dr. Sven Markworth, Fachbereichsleiter Rettungsdienst Burkhard Otte, QM-Beauftragten Jakob Swelim und einem "Gründungsmitglied" der Partnerschaft, Jugendrotkreuzleiter Horst-Dieter Hellwig (v. l.)