Neuer Ausbildungsberuf beim DRK Gifhorn

Zum 01.09.2015 startet im Rettungsdienst des DRK Kreisverbandes Gifhorn die Ausbildung für die Notfallsanitäter. Stolz halten Fabian Streilein und Patrick Hildebrandt ihre soeben unterschriebenen Ausbildungsverträge in der Hand.

 

3-jährige Ausbildung löst den Rettungsassistenten ab

Während aktuell noch 4 „Auszubildende“ das Anerkennungspraktikum im Rahmen ihrer Ausbildung zum Rettungsassistenten beim DRK absolvieren, beginnen Hildebrandt und Streilein ihre 3-jährige Ausbildung im Herbst mit dem ersten schulischen Block in der DRK Rettungsschule in Goslar.

Im Jahr 2014 ist das Notfallsanitätergesetz in Kraft getreten. Eine 3-jährige Berufsausbildung, die sich aus Theorie, Praxisphasen im Krankenhaus und Einsatz auf dem Rettungswagen zusammensetzt, löst die bislang 2-jährige Ausbildung der Rettungsassistenten ab.

War es in der Vergangenheit so, dass im ersten Jahr der Ausbildung Theorie und Krankenhauspraktika auf dem Programm standen, denen nach der staatlichen Prüfung ein einjähriges Anerkennungspraktikum in den Rettungswachen folgte, werden sich künftig die Lernorte in den 3 Ausbildungsjahren abwechseln. Dabei wird inzwischen deutlich enger definiert, welche Kompetenzen den Auszubildenden zu vermitteln sind. Dass dies nun auch durch den Schulträger enger überwacht wird, begrüßen Burkhard Otte, Fachbereichsleiter Rettungsdienst, und DRK Kreisvorstand Stephan Klauert als einen wichtigen Schritt in Sachen „einheitlicher Ausbildungsstandard“.

Kritisch sehen die beiden, wie auch die Ausbilder im DRK Rettungsdienst, den Umstand, dass es trotz neuem Berufsbild immer noch keine bundeseinheitlichen Regelungen für die Maßnahmen gibt, die von Notfallsanitätern eigenverantwortlich durchgeführt werden dürfen. Hier hängt es immer von den Vorgaben der jeweiligen Landkreise und Städte ab, kann also in Celle schon wieder anders sein, als in Gifhorn, Braunschweig oder Wolfsburg.

 

Finanzierung neu geregelt

Die künftigen Auszubildenden Streilein und Hildebrandt können sich freuen. Anders als noch Ihre Vorgänger müssen Sie die Kosten für ihre theoretische Ausbildung nicht mehr aus der eigenen Tasche finanzieren. Nun ist der Ausbildungsbetrieb derjenige, der die rund 25.000 EUR, verteilt auf die drei Jahre, finanziert. Dazu erhalten die Azubis ab dem ersten Tag eine Ausbildungsvergütung, gleich ob sie sich gerade im schulischen Teil der Ausbildung, in einem Klinikpraktikum oder am Lernort Rettungswache befinden. Eine Regelung, die lange überfällig war, findet Klauert.

 

Starke Partner in der Ausbildung

Um die Ausbildung der jungen Menschen so optimal wie möglich gestalten zu können waren umfangreiche Vorbereitungen notwendig, weshalb wir auch erst dieses Jahr  mit der Ausbildung starten, berichtet der DRK Vorstand.

So haben sich die vier Lehrrettungsassistenten des Gifhorner DRK Kreisverbandes Anfang des Jahres selbst der Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter gestellt. Mit viel persönlichem Engagement und parallel zum regulären Einsatzdienst. „Eine Mega-Leistung, die unsere höchste Anerkennung und unseren Respekt verdient“ loben Klauert und Otte die Mitarbeiter. Darüber hinaus war noch eine pädagogische Weiterbildung zu durchlaufen um für die neue Aufgabe gerüstet zu sein.

Für die Ausbildung haben die Rotkreuzler starke Partner gewonnen. Die theoretische Ausbildung absolvieren die beiden Nachwuchs-Retter an der DRK Rettungsschule in Goslar, die Klinikpraktika werden am Helios-Klinikum Gifhorn durchgeführt.

 

Novellierung des Rettungsdienstgesetzes noch für dieses Jahr erwartet

Wir alle warten auf die Novellierung des Rettungsdienstgesetzes, welches dann auch regelt, ab wann verbindlich ein Notfallsanitäter auf den Rettungsfahrzeugen einzusetzen ist. Erwartet wird diese noch in diesem Jahr und es sieht danach aus, als wenn der Stichtag 01.01.2022 festgelegt wird, berichten Klauert und Otte unisono.

Bis dahin will das DRK seine momentan beschäftigten Rettungsassistenten weiter qualifizieren und künftig jedes Jahr 2 - 3 Auszubildenden die Möglichkeit zum Erlernen dieses interessanten und wichtigen Berufes geben.

Wer Interesse hat „Retter“ zu werden, kann sich an den Fachbereichsleiter Rettungsdienst oder die Personalabteilung des DRK wenden. Die Kontaktdaten gibt’s auf www.drk-gifhorn.de