DRK-Wasserwacht probt Ernstfall
Schöne Landschaften bergen auch manchmal Gefahren –
DRK-Wasserwacht als Eisretter im Einsatz
Wunderschön sieht es aus, wenn der See zugefroren ist und kaum ist die Eisdecke geschlossen, sieht man schon die ersten Waghalsigen, oft sind es Kinder, auf der Fläche – eine gefährliche Sache! Das Eis kann an verschiedenen Stellen des Gewässers ganz unterschiedliche Eisdicken aufweisen – sei es durch Zuflüsse, dünn überfrorene Fischereilöcher oder Eisrisse.Die größte Gefahr für den ins Eis Eingebrochenen ist die starke Unterkühlung und die dadurch abnehmende Kraft oder sogar Bewusstseinsverlust. Zusammen mit der vollgesogenen schweren Winterkleidung führt dies meist nach wenigen Minuten zum Ertrinken.Sich selbst aus eisigen Gewässern zu retten ist nur innerhalb der ersten Minuten nach dem Einbruch möglich. In kürzester Zeit werden die Glieder durch die Kälte unbeweglich und der Körper reagiert mit Schmerzen auf das eisige Wasser. Alle geistigen und körperlichen Kräfte müssen mobilisiert werden, um Panik zu vermeiden und möglichst schnell dem kalten Wasser zu entkommen. Wenn das Eis noch nicht zu dick ist, kann man versuchen, die Eisdecke mit dem Ellbogen oder den Fäusten zu zerbrechen und sich den Weg zum Ufer zu bahnen.Bei tragfähigem Eis ist Hilfe von außen vonnöten. Aber ACHTUNG auf die Helfer begeben sich damit in nicht kalkulierbare Gefahren! Deshalb sollte in jedem Fall zuerst ein Notruf (112) abgesetzt werden, um schnell professionelle Hilfe zu holen.Wegen der sofort einsetzenden Unterkühlung kann sich der Eingebrochene nur kurze Zeit an der Oberfläche halten, daher ist höchste Eile geboten. Sofern es möglich ist, sollte die Rettung von Land aus durchgeführt werden. Der Retter reicht, schiebt oder wirft dem Verunglückten Hilfsmittel wie Bretter, Stangen, Leitern, Gartentische und –bänke aus Holz, Türen, Leinen, Teile von Holzzäunen, Äste oder auch Strauchwerk zu.Gelingt es dem Verunglückten nicht sich selbst zu befreien, so muss der Retter ihm auf dem Eis zu Hilfe kommen. Hierbei darf sich der Helfer der Einbruchstelle nie stehend nähern. Er schiebt sich liegend, möglichst mit ausgebreiteten Armen, zum Eisloch vor. Dabei sollte er unbedingt angeleint sein, zur Not mit einem Auto-Abschleppseil oder z.B. eine Hundeleine.Eine solche Rettungsaktion ist äußerst gefährlich und ist der Eingebrochene unter dem Eis verschwunden, sollten Laienhelfer in jedem Fall auf die professionellen Hilfskräfte, wie z.B. die Rettungstaucher der Wasserwacht überlassen. Diese speziell ausgebildeten Helfer werden automatisch alarmiert, wenn ein Eisunfall gemeldet wird.Sprechen Sie vor allem mit Ihren Kindern über diese Gefahren. Dann können alle auch bei winterlichen Temperaturen das Spielen im Freien genießen.