DRK blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück

Am vergangenen Samstag fand im Senioren- und Tagungszentrum "Am Wasserturm" die alljährliche Kreisversammlung des DRK statt. Neben den Rechenschaftsberichten aus Haupt- und Ehrenamt gab es für die Delegierten der 29 Ortsvereine auch einen Ausblick auf das Jahr 2015.


Schwerpunkte der diesjährigen Kreisversammlung waren Tätigkeitsberichte von Präsidium, Rotkreuzgemeinschaften und Vorstand sowie Ehrungen. Außerdem wurde der Wirtschafts- und Investitionsplan 2015 vorgestellt.

Zusammenarbeit der Ortsvereine – Stärkung des Ehrenamtes

Das DRK im Landkreis Gifhorn besteht aus 29 Ortsvereinen und hat aktuell 8.240 Mitglieder. Wie in allen Vereinen verzeichnet auch das Rote Kreuz einen Rückgang der Unterstützer - sowohl im Bereich der fördernden Mitglieder, als auch bei den Aktiven. Auch beklagen die Ortsvereine unisono, dass es immer problematischer wird, Menschen in den eigenen Reihen zu finden, die sich für die Übernahme eines Vorstandsamtes bereit erklären.

Abhilfe und Unterstützung könnte hier aus Sicht des Kreisverbandes und vieler Ortsvereine ein Ehrenamtskoordinator schaffen, der die Arbeit vor Ort unterstützt, die Ortsvereine berät, vernetzt und stärkt. Die Kreisversammlung entschied sich einstimmig für die Schaffung einer solchen Stelle. Und auch die Durchführung einer Mitgliederwerbeaktion stand auf der Tagesordnung.

DRK ehrte ehrenamtliche Vorstands- und Präsidiumsmitglieder

Nach langjähriger Tätigkeit als Vorsitzende in den Ortsvereinen sind im Jahr 2014 ausgeschieden und wurden geehrt:

  • Hildegard Blech (Ortsverein Bromer Land)
  • Bernd Thiele (Ortsverein Gifhorn)
  • Sabine Wendland (Ortsverein Meine)
  • Marlena Voges (Ortsverein Schwülper)
  • Rose-Marlen Singer (Ortsverein Steinhorst)
  • Thomas Hrabi (Ortsverein Wahrenholz)
  • Dr. Gisela Schröder (Ortsverein Wittingen)

Für 25-jährige Tätigkeit im Präsidium (ehemals Vorstand) des DRK- Kreisverbandes wurden

  • Bernd Ahlbrecht (Schatzmeister)
  • Dr. Fritz Winzer (Justitiar)

geehrt.


Wirtschaftliche Situation des Kreisverbandes deutlich verbessert

Nach dem verlustreichen Jahr 2012 ist es dem Kreisverband wieder gelungen, für 2013 ein positives Jahresergebnis zu erzielen. Umfangreiche Konsolidierungsmaßnahmen waren hierzu erforderlich. Möglich geworden ist dies, so lobte der Vorstand, durch das Engagement aller Mitarbeiter und der Fachbereichsleitungen. Auch wenn die positive Entwicklung durch die Wirtschaftsprüfer bestätigt wurde und das Jahr 2014 sich ähnlich positiv entwickelt, sind für 2015 weitere Anstrengungen zu unternehmen, um die Verluste der Vergangenheit auszugleichen.


Vorstand zufrieden mit dem Jahr 2014 – neue Herausforderungen stehen an

Stephan Klauert, gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Sandro Pietrantoni verantwortlich für die Geschäfte des Kreisverbandes, berichtete über die Arbeit der letzten 12 Monate. Veränderungen in der Rettungsdienstvorhaltung durch den neuen Rettungsdienst- Bedarfsplan belasten, ob des Strebens der Krankenkassen nach mehr Effizienz, nicht nur die Dienstplaner sondern insbesondere durch höhere Auslastungen die Mitarbeiter. Eine steigende Belastung spüren auch die Pflegekräfte  in der ambulanten und insbesondere in der stationären Pflege. Nicht vergessen sind die vom DRK initiierte Aktionen "Pflege am Boden" in der Gifhorner Innenstadt sowie die Autokorsos in Gifhorn, Braunschweig und Hannover, bei denen die Mitarbeiter, ihre Leitungskräfte und der Vorstand auf die prekäre Situation in der Pflege in Niedersachsen aufmerksam machen wollen. Das Land Niedersachsen sieht der Vorstand in der Pflicht darauf einzuwirken, dass durch eine deutliche Anhebung der Pflegesätze eine menschliche, zugewandte Pflege erfolgen kann, die nicht die einzelnen Mitarbeiter verzehrt.

Sehr gut angenommen wurde die neu etablierte Tagesbetreuung in Gifhorn und Stüde. Alle 3 Gruppen sind gut besucht, bieten nicht nur Abwechslung im Wochenablauf der Senioren, sondern auch Entlastung für pflegende Angehörige.

Positives wusste Stephan Klauert auch über die Entwicklung in der Kinderbetreuung zu berichten. Der Bedarf in unserer Region sorgt für immer mehr Angebote, die geschaffen werden. Besonders freute sich Klauert über den Start der zweiten englischsprachigen Kitagruppe in Isenbüttel.

Auch mit dem Kernstück eines Unternehmens, dem im Jahr 2013 entstandenen Fachbereich Finanzen- und Personal zeigte sich der Vorstand sehr zufrieden. Das immer wichtiger werdende Finanz- und Personalcontrolling wurde sukzessive ausgebaut und bietet heute auf Knopfdruck wichtige Informationen für die Steuerung des gut 1.200 Mitarbeiter beschäftigenden Wohlfahrtsunternehmens.

All dies ist aber nur mit Mitarbeitern möglich, die sich voll und ganz mit ihrer Arbeit und den Grundsätzen des DRK identifizieren und das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen im Blick haben, betonte Klauert. Dass dies so ist, bezeugt auch die lange Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter. So konnten dieses Jahr 12 Mitarbeiter für zusammen 330 Jahre DRK-Arbeit geehrt werden. Auch im Jahr 2015 stellt sich das DRK neuen Herausforderungen. Sei es die bevorstehende Novellierung des Niedersächsischen Rettungsdienstgesetzes, die notwendige Weiterentwicklung des Rettungsdienstpersonals zum neuen Berufsbild Notfallsanitäter, die bestehenden Absichten der Einführung einer generalisierten Pflegeausbildung, in der Alten- und Krankenpflegeausbildung zusammengefasst werden sollen, die Absicht Pflegekräfte in einer berufsständigen Kammer zu organisieren oder die Einführung der 3. Kraft in Kinderkrippen – um nur einige Themen zu nennen. All dies unter der Restriktion eines in immer mehr Bereichen zunehmend um sich greifenden Fachkräftemangels und dem immer intensiver verspürten Eindruck, dass die Kostenträger – seien es Land, Kreis oder Krankenkassen – Inhalte auf betriebswirtschaftliche Kennzahlen reduzieren und die Wohlfahrtsorganisationen mehr und mehr mit privatwirtschaftlichen Unternehmen, deren Ziel mehr die Gewinnmaximierung als die Förderung des Gemeinwohles ist, gleichsetzen. Hier sind aus Sicht des DRKs Politik und Verwaltung aufgefordert umzudenken, um die Zukunftsfähigkeit unserer gesellschaftlichen Strukturen sicherzustellen.