Das Palaverzelt
Kinder lernen, Auseinandersetzungen nicht aus dem Weg zu gehen oder mit Drohungen und Gewalt reagieren. Sie nehmen ihre Emotionen wahr und lernen sich auszudrücken oder die Gefühle anderer nachzuempfinden. Fotos helfen dabei, Wut, Angst, Ärger oder Glück darzustellen und regen die Kinder an, über ihre Emotionen zu sprechen.
Das Palaverzelt ist ein halboffenes Zelt, das Kindern einen Ort geben soll, an dem Sie über Konflikte sprechen und Lösungen finden.
Ziel der Konfliktvermittlung ist es, die Kinder aktiv in den Gesprächsprozess einzubeziehen und zu einer Einigung zu führen. Sie sollen erfahren, dass es bei einem Streit immer eine Lösung gibt. Außerdem lernen sie, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und ernst zu nehmen, aber gleichzeitig auch die Wünsche des anderen Kindes zu respektieren.
Das Modell wurde unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Ansgar Marx mit einem Team von Erzieherinnen, Kitaleiterinnen und Studierenden in zweijähriger Arbeit an der Ostfalia Hochschule entwickelt. 11 DRK-Kitas des DRK-Kreisverbandes Gifhorn e. V. haben mit 26 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen daran teilgenommen.
Die Fortbildung kann man beim Institut für Konfliktlösungen unter www.iko-info.de erwerben.
Während der Pilotphase im Jahr 2010 wurde das Konfliktritual an mehreren Kitas und Grundschulen im Raum Braunschweig/ Wolfenbüttel/ Wolfsburg erprobt, evaluiert und den Bedürfnissen von Kindern, Erziehern und Lehrern angepasst. Inzwischen wird das Palaverzelt erfolgreich in zahlreichen niedersächsischen Kindertagesstätten und Grundschulen sowie in weiteren Bundesländern eingesetzt.
Das Palaverzelt besteht aus einem Koffer mit einem halboffenen Zelt, einem Anleitungsheft sowie Spielmaterial zu den 5 Stufen des Rituals, wie Sprechbälle, Delfinkarten, Wunschmuscheln, Ideenkarten und Friedenstauben.
Unterstützt wird die Ausstattung der Kitas mit dem Palaverzelt von der LSW in Wolfsburg.